Dienstag, 30. Dezember 2008

30.12.2008 - Manuel und Akkupunktur

Da es Paul heute Morgen nicht besonders gut geht, bleibt Uwe mit den Kindern zu Hause und ich mache mich mit Manuel auf den Weg zu einer chinesischen Ärztin. Thomas Sailer hat uns diese Ärztin empfohlen und da Manuel schon seit Längerem mit Magenproblemen zu tun hat starten wir einen Versuch. Um 10.30h nehmen wir unseren Termin wahr und betreten einen kleinen angemieteten Raum (das Gebäude gehört der Navy). Da Manuel auch unter starkem Husten leidet, bietet uns die Ärztin an, ihn zu akkupunktieren. Manuel willigt ein und so werden ihm 10-15 Nadeln in Bauch, Arme und Gesicht gesteckt. Bin ich froh, dass ich das nicht über mich ergehen lassen muss :-))
Die Fotos befinden sich leider noch immer in Manuels Kamera - werden aber, so hoffe ich, bald nachgereicht. :-)

Samstag, 27. Dezember 2008

27.12.2008 - Manuels erster Tag in China

Heute steht Manuel erst um 13 Uhr auf (Jetlag lässt grüßen). Wir essen anschließend gemütlich zu Mittag und da es ihm gesundheitlich noch nicht so gut geht, legt er sich auch nachmittags nochmals ins Bett um fernzusehen. 
Uwe fährt mit Paul einkaufen um einen defekten Teil seiner Konsole umzutauschen und ich bleibe mit Manuel und Tobias zu Hause. 
Also ein sehr erholsamer Tag.

26.12.2008 - Stephanietag - unser größtes Weihnachtsgeschenk kommt

Heute wollen wir eigentlich schon um 11 Uhr starten, doch Tobias schläft um 10 Uhr nochmals ein und schlummert dann friedlich bis ein Uhr. So bestellen wir uns heute unser Mittagessen beim Thailänder und genießen zu Hause ein gutes Mittagessen. 
Um 14.15 Uhr starten wir dann wirklich Richtung Pudong Airport. Denn schließlich kommt heute unser größtes Weihnachtsgeschenk mit Lufthansa angeflogen. 
Mit einer Stunde Verspätung steigt Manuel aus der Maschine und wir freuen uns riesig ihn zu sehen. Schon gleich wäre es mit seinem Besuch bei uns nichts geworden, da er noch gestern fast 40 Grad Fieber hatte. Da es aber nicht möglich war den Flug umzubuchen, musste er in den sauren Apfel beißen und einen ewig langen Flug
 trotz Virus über sich ergehen lassen. Zum Glück kommt er aber gut bei uns in Shanghai an und wir fahren dann noch fast 2 
Stunden (aufgrund des Freitagverkehrs) zu unserer 
Wohnhausanlage.
Nach einem guten Jauserl, wie Paul 
immer so schön sagt, trinken wir noch gemütlich Tee, essen wunderbare mitgebrachte Kekserl und machen dann auch noch eine kleine Bescherung.
Gegen 22 Uhr gehen wir dann alle ins Bett.
Manuel wacht leider um 2 nochmals auf und kann dann bis 5 Uhr nicht mehr einschlafen. Aber dafür rastet er sich am nächsten Tag aus. 

25.12.2008 - Christtag

Heute genießen wir ein gutes Frühstück mit frischem Gebäck vom Bäcker. Um halb 10 kommt dann Frank und öffnet gemeinsam mit den Kindern seine Geschenke vom Christkind beziehungsweise öffnen die Kinder ihre Geschenke von seinem Christkind. Paul bekommt ein Basketballspiel und Tobias eine kuschelige Handpuppe. Die Kinder freuen sich sehr und Frank freut sich auch über seine Espressomaschine mit Tassen und Kaffee (denn schließlich beginnt er auch Kaffee zu trinken) und über seine neuen Klaviernoten. 
Eigentlich wollten wir heute ins "Servus Vienne" fahren um Mittag zu essen, doch dann kocht Uwe für sich und Frank Kaffee, wir essen Kekserl, traschen und spielen mit Uwes Spielkonsole und haben so viel Spaß dabei, dass wir entscheiden doch zu Hause zu bleiben. 











Xiao zaubert dann noch schnell ein gutes Essen (Reis mit viel Gemüse) und erst um halb 4 verabschieden wir uns dann von Frank und Xiao und machen uns auf den Weg zu einer Einladung zu Brigitte und Robert, die wir vorige Woche bei Sabine und Ralf kennen gelernt haben. Es sind mit uns 3 Familien mit jeweils zwei Kindern eingeladen. Die acht Kinder spielen wirklich nett miteinander, wir plauschen, es gibt Kaffee, Tee, Kuchen und Knabberein und es ist wirklich ein netter Weihnachtsfeiertag. 

24.12.2008 - Heiliger Abend in Shanghai

Heute Morgen, gleich nach dem Aufstehen läuft Paul wie jeden Morgen der letzten 5 Tage an die Tür um zu schauen, ob das Christkind nicht davorstehe. Denn schließlich heißt es im Gedicht ja :"Advent, Advent, ein Kerzlein brennt. Zuerst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür".
Aber leider steht es auch heute wieder nicht vor der Tür. Und Uwe und ich können nur sagen:"Zum Glück", denn es gibt bei uns noch einiges vorzubereiten. Da unsere Wohnung ja komplett offen gestaltet ist, konnten wir den Christbaum nicht gestern Abend aufputzen, sondern müssen wirklich alles erst heute erledigen.
So fahre ich um halb 10 mit den Kindern zu "May´s Deli"um einzukaufen (Leberwurst, Schinken, Frankfurter, Speck, Käse und frische Weckerl während Uwe mit Franks Hilfe den schweren Christbaum vom Balkon einer Familie im Erdgeschoß in unseren 2. Stock bringt. Da es ein lebendiger Baum ist, ist er sehr, sehr schwer, doch zu zweit und mit Hilfe unseres Mopeds klappt alles wunderbar.
Als ich zurückkomme, wechseln Uwe und ich die Stellung. Er fährt mit den Kindern auch nochmals einkaufen, da unsere Beleuchtung für den Christbaum etwas zu kurz ist und ich schmücke in der Zwischenzeit mit Xiaos und Franks Hilfe den Christbaum. Zu dritt geht ja alles wunderbar schnell und so können wir um 12 Uhr alle gemeinsam zum Clubhaus gehen um dort Mittag zu essen. 
Danach spielen die Kinder noch kurz auf dem Spielplatz, ich spiele mit Frank eine Runde Tischtennis und Uwe erledigt noch einige Telefonate. Um halb 3 ziehen wir uns dann ganz rasch um, denn die Messe beginnt schon um halb 4, und düsen gleich los.
Natürlich kommen wir in einen Stau und kommen so erst um 16 Uhr in der katholischen Kirche in der Innenstadt an. Aber selten ein Schaden ohne Nützen, denn die Messe dauert insgesamt eineinhalb Stunden und so halten unsere Kinder wenigstens bis zum "Stille Nacht, heilige Nacht" durch. 
Nach der Messe fahren wir wieder ca. 1 Stunde zurück zu unserer Wohnung und als wir vor unserer Haustür ankommen, gibt es dicke Tränen von Paul, da das Christkind wieder nicht vor der Tür steht. Als Uwe dann aber die Tür öffnet und der Baum hell erleuchtet im Raum steht, ist alles vergessen. Wir können noch gerade einmal "Stille Nacht" singen, da stürzen sich die Kinder natürlich auch schon auf die vielen Packerl, beziehungweise setzt sich Tobias gleich auf sein neues Dreirad. 
Wir genießen wirklich in vollen Zügen die nette Atmosphäre, essen dann noch gemütlich Frankfurter Würstel beziehungsweise rufen dann noch unsere Familien an. Tobias bringe ich dann gegen 21 Uhr ins Bett, Paul geht letztendlich dann erst um 23 Uhr. Er muss schließlich immer wieder herunterkommen um sich sein Fahrrad anzusehen, oder um das Lego mitzunehmen. Dann muss er noch schnell ein paar Süßigkeiten vom Baum nehmen...
Uwe und ich sitzen dann noch bis 2 Uhr und probieren Uwes neue Nintendo Wii-Konsole aus.






Dienstag, 23. Dezember 2008

21.12.2008 - Frank (Hong Chen Bang)

Wir sind nun fast 3 Monate in China und ich fühle mich wirklich sehr wohl hier. Das Wetter war bis vor wenigen Tagen fast perfekt mit über 15 Grad und Sonnenschein und auch unsere Wohnumgebung passt eigentlich für uns und die Kinder perfekt. 
Paul geht gerne in den Kindergarten, es gibt viele Kinder auf den Spielplätzen zu treffen und auch die anderen gleichgesinnten Damen bieten große Unterstützung, da jede von ihnen das gleiche Schicksal durchgemacht hat. Außerdem gibt es, was gibt es Schöneres für eine Frau, tolle Möglichkeiten zum Einkaufen.

Trotz allem ist es eigentlich Frank, der es mir und den Kindern einfach macht sich wohl zu fühlen. Frank ist eigentlich einer von der Fa. Voith angestellter Fahrer für unsere Familie, er verhält sich aber nicht wie ein "normaler" Fahrer. 

Frank geht mit uns einkaufen, hilft mir dabei die Kinder zu bändigen, schiebt Tobias im Kinderwagen, trägt Paul auf dem Rücken wenn er nicht mehr gehen mag und muss leider auch desöfteren blöde Sprüche seiner netten Landsleute deswegen über sich ergehen lassen. Denn nicht immer sind die Langnasen hier sehr gern gesehen. 
Aber wie Frank selbst immer beteuert, ist er kein typischer Chinese. (Er isst nämlich Butterbrot mit Milch zum Frühstück :-))


Natürlich nicht zu vergessen, bringt er uns zu den ganzen interessanten Plätzen in unserer Umgebung.
Auch Tobias kann schon "Fenk" sagen. :-)

Was aber für mich persönlich noch sehr wichtig ist, er ist mein persönlicher Chinesischlehrer. Während der Autofahrten versucht Frank mir immer wieder Vokabel beizubringen und für zu Hause bereitet er mir Wörter mit Schriftzeichen und Sätze vor.
Mittlerweile kann ich bereits ein chinesisches Gedicht "Jing ye si" von Li Bai und ein chinesisches Weihnachtslied "xue ren" (Schneemann). 

Frank erzählte mir einmal, dass es sein größter Wunsch ist, in der Pension Klavier zu erlernen. So bin ich froh ihm auch eine Gegenleistung erbringen zu können und gebe ihm Klavierunterricht. Nach nur 3 Wochen können wir nun bereits einige vierhändige Stücke spielen.


15.12.2008 - Weihnachtsspiel im Kindergarten

Auch im Kindergarten, den Paul zu unserer großen Freude nun schon recht gerne besucht, wird schon sehr auf Weihnachten hingearbeitet. Es gibt tolles Programm für die Kinder wie bespielsweise einen Sporttag, einen Tag mit Verzieren von Lebkuchenhäusern- und männern, eine Pyjama-Party und ein Bären-Picknick. Den Höhepunkt allerdings bildet das Weihnachtsspiel der gesamten Kindergartengruppe. Paul darf dabei einen "shepherd" (Hirten) spielen und muss den Satz "Let´s go!" zu seinem Besten geben.
Bei der Vorstellung selbst sind die Kinder sehr professionell unterwegs. Nur zu Beginn, als Paul uns in der Menge der Eltern nicht sehen kann, fließen ein paar Tränen.

Mittwoch, 10. Dezember 2008

7.12.2008 - Kinderkleidermarkt, Essen mit Bisi...

Heute bringt uns Frank zu einem Kinderkleidermarkt, der riesig groß ist. Es gibt hier so ziemlich alles zu kaufen, was man für Kinder braucht. Angefangen von Babykleidung, bis hin zu Schuhen, Pullover... So etwas würde man sich in Österreich nur wünschen.
Natürlich schlagen wir gleich zu und kaufen für Tobias und Paul je eine Winterjacke und einige Pullover.
Dann fahren wir weiter in einen riesigen Park der noch vor kurzem nur für Regierungsmitglieder zugänglich war. Da das Wetter ziemlich kühl ist geht nur Uwe eine kleine Runde spazieren.
Anschließend treffen wir uns mit Uwes Kollegen Bisi, der uns mit seiner Familie zum Essen einlädt.
Vor 4 Jahren war Bisi bei uns in St. Pölten zu Besuch und fuhr damals mit Paul im Kinderwagen im Garten einige Runden um ihn einzuschläfern. 
Seine Frau spricht leider nicht Englisch, aber sein 17 jähriger Sohn sehr gut und es ist ein nettes Treffen.


10.12.2008 - Advent in Shanghai?

Shanghai und Adventzeit - verträgt sich das?
Naja, was soll ich dazu sagen. 
Die Adventzeit ist hier natürlich komplett anders als in Österreich. Es gibt zwar zum Glück auch Adventkränze (aus Koniferen) zu kaufen, aber der amerikanische Kitsch, der hierzulande Einzug gehalten hat, trägt nicht unbedingt zum Besinnlichsein bei.

Blau, grün, gelb-blinkende Christbäume die sich auch noch drehen, sprechende Schneemänner, nickende Rentiere, gefärbte Palmkätzchen ?? und Osterhasen in Weihnachtsmannkleidung etc. sind überall zu sehen. 
Uwe hat mich schon vorgewarnt, dass er heuer einen solchen Christbaum erstehen möchte! Dazu benötigt es allerdings noch viel an Überzeugungskraft!!! :-) Andererseits kostet ein echter Nadelchristbaum 300 €, da er gefroren aus Europa geliefert wird.  

Adventkalender gibt es zwar auch importiert zu kaufen, allerdings sehr sehr teuer.
Wir haben allerdings das Glück, dass Salzburg Oma und Opa einer Bekannten, die gerade in Shanghai Urlaub macht, Adventkalender mitgibt. 
Aber da ja hier alles anders ist, gibt es nicht nur einen Adventkalender aus Schokolade sondern auch einen aus Knabbernossi. Die Wertigkeiten verlagern sich in China eben ein wenig. :-) (Wir müssen allerdings gestehen, dass die Würste nicht einmal bis zum 10. gehalten haben)
 
 

6.12.2008 - Nikolaus & Christmasparty




Heute Nacht war natürlich auch bei uns der Nikolaus (obwohl der Weg nach China doch ziemlich weit ist) und Paul und Tobias haben gleich im Bett die meisten Süßigkeiten vernascht. 



Am Nachmittag sind wir bei Uwes Kollegen Carl und seiner Frau Joyc zu einer typischen, britischen Christmasparty eingeladen. Nach kurzem, gegenseitigem Kennenlernen liest Joyc ein englisches Weihnachstgedicht vor und danach geht es zum typischen englischen Weihnachtsessen über. Es werden Kürbiscremesuppe und anschließend ein riesiger Truthahn, wie ich ihn noch nie gesehen habe, mit Karotten, Erbsen, Kohlsprossen (die das Weihnachtsessen ausmachen) Erdäpfelpürree, überbackenen Kartoffeln, Truthahnfülle, Saucen und... serviert. Einfach köstlich!!! Nach gedigenem Essen gehen wir zu einem netten Abendprogramm über.
Als erstes haben Carl und Joyc ein lustiges Spiel vorbereitet. Ein Geschenkspäckchen wird im Kreis herumgegeben und wenn die dazu gespielte Musik stoppt, darf derjenige, der das Päckchen gerade in den Händen hält die oberste Schichte des Päckchens öffnen. Natürlich ist Paul der Erste und darf gleich zwei Schlecker auspacken. Das Päckchen geht dann einige Male im Kreis herum und derjenige, der die letzte Schicht auspackt, darf sich das größere Geschenk im Inneren behalten. Natürlich ist auch das wieder Paul, der sich sehr darüber freut. 
Alle geladenen Gäste hatten gemeinsam mit der Einladung eine Aufgabe aufgetragen bekommen. Es sollte jeder einen typischen Weihnachtsbrauch aus dem eigenen Land mitbringen.
Zuerst stellt Adam einen Brauch seiner Familie, eigentlich seines Großvaters vor.
Aus einem riesigen Paket hängen vier Schnüre heraus. Jedes Kind bekommt eine solche Schnur in die Hand und die Kinder sagen anschließen gemeinsam ein englisches Gedicht auf (für uns wurde es sogar ins Deutsche übersetzt). Beim letzten Satz dürfen die Kinder dann ganz fest an den Schnüren ziehen und aus dem großen Paket kommen vier weitere Pakete (für jedes Kind eines) heraus. Paul und Tobias bekommen beide eine Leuchtpistole. Adam, der selbst noch keine Kinder hat bemerkt relativ bald, dass er sich mit diesen Geschenken bei mir nicht unbedingt seeeehr beliebt gemacht hat. Die Kinder haben aber ihre Freude damit. 


Als nächstes sind wir an der Reihe. Da heute ja der 6. Dezember und somit Nikolaus ist, erklärt Uwe den Brauch von Nikolaus und jede Familie bekommt einen gefüllten Porzellanschuh als Geschenk. Dann singen wir gemeinsam "Lasst uns froh und munter sein". Uwe hat den Text allerdings in englische Lautschrift umgeschrieben:
Last oons fro oond moonta seyn,
Oond oons rakt fon Hair tsn froin!
Loosteeg, Loosteeg, tralalalala!
Bald eest Niklas Arbend dar,
bald eest Niklas Arbend dar!
 
Daan shtell eek dan Tellar aov,
Niklas lagt ghewees waas draov,
Loosteeg, Loosteeg, tralalalala!
Bald eest Niklas Arbend dar,
bald eest Niklas Arbend dar!
 
Niklas eest I ngootar Maan,
Them maan neekt ghenoog daankn kaan. Loosteeg, Loosteeg, tralalalala!
Bald eest Niklas Arbend dar,
bald eest Niklas Arbend dar!"
 
Alle singen voller Begeisterung mit und möchten das Lied gleich nochmals singen. Ich begleite mit der Gitarre. 
Anschließend singen wir alle gemeinsam "Leise rieselt der Schnee" und erklären den Brauch des Christkinds, den die Engländer natürlich auch nicht kennen. 
 
"Leysa reesalt dar Shna,
shteel oond star root dar say,
whynaacktlik glanct dar Waald,
froia dick, creestkeend comt baald!
 
Baald eest heyleega Naakt,
Core dar Ankel arwaakt,
hurt noor we leebleeck as shaalt,
froia dick, creestkeend comt baald!"

Zum Abschluss erklärt Uwe, dass das Lied "Stille Nacht" aus Österreich stammt und so singen wir alle gemeinsam, jeder in seiner eigenen Sprache "Stille Nacht, heilige Nacht". 
Alle sind vollauf begeistert und wollen noch mehr singen, also geben wir noch
"Rudolph", "Jingle bells" und nochmals "Lasst uns froh und munter sein" zu unserem Besten.

Als nächstes sind noch Deutsche an der Reihe. Da es in Deutschland aber keine richtigen Bräuche gibt, haben sie eine mexikanisches Spiel ausgewählt. Ein Stern hängt in der Mitte und jeder darf mit einem Stock auf den Stern schlagen. Wenn das Loch groß genug ist, fallen Zuckerl heraus.
Paul ist etwas schüchtern, aber Tobias ist in seinem Element, als er auf den Stern schlagen darf. 

Es ist wirklich ein gelungenes Fest und wir bekommen dann auch noch eine tolle Nachspeise serviert. Gegen 19.30h brechen wir dann auf und die Kinder fallen daheim totmüde ins Bett. 

28.11.2008 - Zhujiajiao - Wasserstadt


Heute besuchen wir wieder eine Sehenswürdigkeit, die ich schon vorher erkundet habe. Es ist dies die sogenannte Wasserstadt Zhujiajiao. 
Alle Gebäude stehen entlang eines Flusses und die Straßen sind ständig über Brücken verbunden, welche hauptsächlich aus Stein gebaut und so zusammengesetz wurden, dass sie auch ohne Mörtel tragfähig sind. Eine Brücke ist besonders bekannt und wird die Brücke der "Freilassung" genannt. 
Als wir beim Eingang zu dieser wirklich sehr beeindruckenden "Stadt" sind, streckt uns eine Frau ein mit Wasser gefülltes Sackerl entgegen. Erst bei genauerer Betrachtung sehen wir eingige Goldfischerl darin schwimmen. Sehr penedrant läuft uns die gute Frau nach und möchte uns ihre Goldfischlein um 5 Yuan verkaufen. Wir, natürlich sehr überrascht, ob wir die Fische 
grillen oder vielleicht in der Suppe kochen sollten, erkennen erst dann den Zusammenhang zwischen den Fischen und der Brücke. Die Brücke der "Freilassung" ist deswegen bekannt, weil hier früher die Fischer ihre überflüssigen Fische wieder zurück in den Fluss geworfen haben. So sollen auch wir die Fische wieder freilassen (tun wir aber nicht)
Wieder einmal schlendern wir durch die engen Gassen, kaufen einiges ein (Halsketten, Schals - eben die wichtigen Sachen im Leben) und genießen die chinesische Idylle.

16.11.2008 - Endlich Österreicher...

Heute werden wir von Thomas Sailer zum Mittagessen ins Gasthaus "Servus Vienna" eingeladen. Thomas arbeitete für die Firma Voith, wohnte in Spratzern und machte sich anschließend mit einer eigenen Firma in China selbstständig. Nebenberuflich verkauft er unter anderem niederösterreichischen Wein in China. Anfang November hätte er uns auch zu einer Weinverkostung eingeladen, die wir dann aber nicht besuchten.
Da ein steirischer Koch momentan das Gasthaus führt, gibt es für uns Kürbiscremesuppe, Gansl mit Rotkraut und Polenta und als Nachspeise Palatschinken. Wieder einmal fühlen wir uns wie zu Hause. :-) 
Thomas bringt auch eine chinesische, sehr sympathische Freundin mit, deren Sohn perfekt Deutsch, Englisch und Chinesisch spricht. Zu beneiden! Obwohl der Altersunteschied doch relativ groß ist (Simon ist 9) unterhalten sich die Kinder bestens.

15.11.2008 - Yu Yuan Garten

Heute spiele ich sozusagen einen Fremdenführer und bringe Uwe und die Kinder nochmals zum Yu Yuan- Garden, den ich schon vorige Woche gemeinsam mit Frank besucht habe. 
Dies ist einer der wenigen Plätze direkt in der Innenstadt von Shanghai, wo die alte chinesische Kultur noch erhalten geblieben ist. Auf einem riesigen Areal kann man typische chinesische Bauten betrachten und natürlich - wie soll es denn anders sein :-))- einkaufen. Da hier aber natürlich fast nur Touristen unterwegs sind, sind auch die Preise dementsprechend hoch. 

Die eigentliche Attraktion wäre ja eigentlich der Garten selbst, der noch bis vor Kurzem in privater Hand und dadurch unzugänglich war, den besuchen wir heute allerdings nicht.
Wir schlendern nur ganz gemütlich durch die engen Gassen und genießen die chinesische Atmosphäre. (Die Frau auf dem Bild ließ sich durch uns absolut nicht verunsichern..)

Mittwoch, 19. November 2008

8.11.2008 - Peking: Verbotene Stadt

Heute fahren wir gleich morgens zur "verbotenen Stadt". Leider heute wieder mit Strumpfhosen, Haube, Winterjacke und Handschuhen ausgestattet, da es über Nacht einen Temperatursturz von ca. 15-20 Grad gegeben hat. 

Wir sind natürlich wieder mit dem Kinderwagen unterwegs - und wenn Tobias im Kinderwagen sitzt muss natürlich Paul auch hinein.
 :-)
Aufgrund des Kinderwagens ist es natürlich etwas schwierig die vielen Stufen zu überwinden und so geht Uwe mit den Kindern seitlich an den Gebäuden vorbei, während ich parallel dazu den Hauptweg gehe. 
Wieder einmal imposant, was es da zu sehen gibt!

Zurückgekehrt ins Hotel nehmen unsere zwei "Kaiser von China", wie es ihnen natürlich gebührt, ein Fußbad.

Dann kuscheln wir uns gemütlich ins Bett und genießen einige Zeit im Hotelzimmer. 

Nach ca. einer Stunde gehen wir in das nahegelegene Einkaufszentrum wo wir in einer Apotheke Tigerbalsam und einen Salzwasser-Nasenspray für Paul, den wir dann zum Glück nicht brauchen, kaufen. Da ja dort wieder einmal niemand Englisch spricht, ist es nicht so einfach das Passende zu bekommen. Mit Deuten auf die Nase und "pfpf.." dazugesprochen, dauert es eine Weile, bis die Angestellten wissen, was wir wollen. 
Nach einem McDonalds Besuch ("McDonalds lernt man erst in China schätzen" hat Uwe schon vor langer Zeit einmal zu mir gesagt, aber erst jetzt weiß ich, was er damit meinte :-)) schlendern wir wieder zurück ins Hotel.

Erst gegen 19.30 Uhr fahren wir noch einmal kurz weg um uns das Olympiastadion mit Schwimmhalle anzusehen. Da beides wunderbar beleuchtet ist, wirkt es natürlich viel fantastischer als am Tag. 

Wieder schlafen wir alle vier auf einem Matratzenlager, diese Nacht hat allerdings Tobias eine verstopfte Nase....

14.11.2008 - Kindergartenausflug ins Aquarium

Heute um 8.45 Uhr starten wir unseren gemeisamen Kindergartenausflug vom Clubhaus aus. Erst um 8.35 Uhr wird mir bewusst, dass ich ja den Kinderwagen für Tobias mitnehmen muss und so komme ich bereits am Morgen ins Schwitzen. Paul fährt mit seinem Laufrad und ich renne wie eine Wahnsinnige mit dem Kinderwagen quer durch das Gelände. Völlig verschwitzt und außer Atmen kommen wir genau um 8.45 Uhr im Kindergarten an, wo wir zuerst die Informationen zum Ausflug bekommen und uns anschließend gemeinsam zum Bus begeben.
Paul und Tobias sitzen, beide in blau, passend zum Aquarium gekleidet, die ganze Fahrt zum Aquarium (fast eine Stunde) ganz brav nebeneinander. 
Dort angekommen sehen wir uns eine Wal- und Seelöwenvorstellung an. Auch Turmspringer zeigen dort ihr Können. Paul und Tobias sehen anfangs sehr interessiert zu, nach einer Weile widmet sich Tobias Aufmerksamkeit dann aber eher der mitgebrachten Jause. 
Nach 10-minütigem Fußmarsch kommen wir dann im richtigen Aquarium an, das unterirdisch, unter einem See liegt. Haie, Schildkröten, Otter, Krokodile und noch vieles mehr sind zu sehen. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Tobias mehr von den Tieren fasziniert ist als Paul. Dieser scheint dann aber von den technischen Dingen, wie einem Fernrohr eher angetan zu sein. Was soll ich sagen - eben ganz der Papa.




Mittwoch, 12. November 2008

7.11.2008 - Peking: Große Mauer

Heute gehen wir ganz nobel in das Partner-Hotel Sheraton zum Frühstück und begeben uns anschließend mit einem persönlich beauftragten Taxifahrer zur großen Mauer etwas außerhalb von Peking. Als ich im Vorbeifahren an einigen Verkaufsständen russische Fellkappen entdecke wundere ich mich sehr, als wir dann aber aus dem Auto aussteigen, weiß ich warum die hier Fellkappen verkaufen :-) Es ist doch ziemlich kalt hier oben in den Bergen. Zum Glück sind wir aber mit Hauben, Handschuhen und Winterjacken gut ausgerüstet.

Vorbei sind die guten, alten Zeiten, in denen man auf die Mauer geklettert ist. Nein - heute gibt es eine Gondelbahn, die dich zum höchsten Punkt bringt. Von dort aus kann man dann wieder hinunter Richtung Parkplatz gehen, was wir auch machen. 
Oben ankommen, scheint aber die Sonne so wunderbar, dass wir Hauben und Handschuhe zum Glück wieder einpacken können. Es ist wirklich ein herrlicher Tag mit unglaublicher Fernsicht.

Schon zu meiner Matura habe ich mein Vertiefungsgebiet in Geographie über China geschrieben und war von diesem Zeitpunkt an fasziniert von dem Land und der Kultur. Ich hatte mir immer gewünscht einmal hierher zu reisen (dass ich dann einmal in Shanghai wohnen würde, konnte ich mir damals natürlich nicht denken :-)) und es ist wirklich eine Reise wert. Irgendwie kann man sich gar nicht vorstellen, wie es die Leute früher geschafft haben, solch ein Bauwerk zu errichten. Eigentlich ist es ja gar nicht "die Mauer", denn in Wirklichkeit sind ja sogar viele Mauer nebeneinander zu sehen, die natürlich meist schon verfallen sind. 
Auf jeden Fall machen wir uns auf der Mauer auf den Weg und werden natürlich nach ca. 10 m von Chinesen gestoppt. Sie würden sooo gerne ein Foto mit unseren Jungs machen. 
Wir - natürlich bauchgepinselt, dass wir soooo tolle Buben haben - lassen Fotos schießen und gehen 5 m weiter. Ach, da kommt ja schon wieder eine Chinesin, die ein Foto haben möchte. Na gut, ist ja kein Problem. Nach dem 20. Stop wird es dann allerdings bald zu einem Problem. Vorallem Paul gefällt es überhaupt nicht fotografiert zu werden und dreht immer protestierend den Kopf zur Seite.
Chinesen sind ja wirklich sehr nett und freundlich, wenn man dann aber nicht weiterkommt ohne die Kinder zu tragen oder sie mitzuziehen, ist es dann doch etwas mühsam. 
Uwe geht schließlich ein Stückchen mit Paul weiter und ich gehe mit Tobias auf dem Arm hinten nach. Da kommt mir ein Chinese entgegen, nimmt mir Tobias aus der Hand, drückt mir seine Kamara in die Hand und stellt sich in Pose. Da muss ich doch wirklich lachen und tue ihm natürlich den Gefallen. 

Wie Uwe ganz richtig sagt: "Wenn wir für jedes geschossene Foto 5 Yuan verlangt hätten, wären wir reiche Leute!"
Trotzdem kommen wir dann irgendwann ans Ende der Mauer und sowohl Paul als auch Tobias sind die ganze Strecke ganz tüchtig gegangen.

Da Paul nun aber schon etwas müde und Tobias bereits auf dem Arm eingeschlafen ist, setze ich mich mit den Kindern auf ein Geländer vor einem Geschäft und wir essen ein gutes Jauserl (wie Paul immer sagt). Uwe beauftragen wir das Taxi zu holen. Da kommt eine Schar Soldaten in Uniform daher, die Paul entdecken und sich auch noch schnell einzeln mit ihm fotografieren lasssen. Diesmal lächelt er aber wie ein Profi :-)
Leider müssen wir dann aber doch zu Fuß zum Taxi gehen, da dort Fahrverbot herrscht.

Danach fahren wir ins Hotel zurück und machen uns ein wenig frisch. 

Gleich anschließend fahren wir auf einen chinesischen Markt, gehen dort eine Runde und beschließen unseren Hunger in einem chinesischen Restaurant zu stillen. Wenn man schon in Peking ist, muss man doch zumindest einmal "Peking-Ente" essen. 
Das tun wir dann natürlich auch. Die Peking-Ente kostet dann zwar genauso viel wie bei uns zu Hause, ist aber wirklich köstlich. 

Uwe bestellt dann noch zwei, drei Beilagen dazu, die in Wirklichkeit aber komplette Hauptspeisen sind. So sind unsere Bäuche prall gefüllt als wir wieder ins Hotel zurückkommen.

Die Nacht verbringen wir auf einem riesigen Matratzenlager, was den Kindern natürlich gefällt. Paul hat allerdings eine verstopfte Nase, was die Nacht dann doch eher zu einem Albtraum macht.