Dienstag, 30. September 2008

27.09.08 - Abreise

Es ist Samstag, 27. September 2008 und heute soll es nun wirklich losgehen.
Ein kurzer Rückblick. Ende Mai hat Uwe erfahren, dass er für 3 Jahre für seine Firma nach China gehen soll und heute reisen wir alle mit - alle, das sind Paul, Tobias, Uwe und ich (Daniela).

In der Früh werden noch die letzten Handgriffe am Haus erledigt, die letzten Spielsachen eingepackt. So schön zusammengeräumt hat unser Haus noch nie ausgesehen! :-) Spratzerner Oma kocht noch ein österreichisches Mittagessen - Grammel- und Wurstknödel mit Sauerkraut- bevor es gegen 14: 00 mit einem vollgepackten Ford Transit in Richtung Wien Schwecht losgeht.
Die Kinder sind gut gelaunt und so erreichen wir trotz Staus auf der A21 den Flughafen gegen 15:15. Wir treffen Trixi und Michi, was in Anbetracht der Anzahl unserer Gepäcksstücke eine große Hilfe darstellt. Nach ca. 1. Stunde (!) am Check-In haben wir wirklich alles Gepäck samt zwei großer Handgepäcksstücke und den 2 Kindersitzen eingecheckt. Die Lufthansa ist uns an diesem Tag wohl gesinnt und wir dürfen wirklich alles mitnehmen - sogar noch Kinderwagen und Pauls kleines Fahrrad als 'Delivery at Aircraft'-Gepäck. Das heisst, dass Paul durch alle Sicherheitsbereiche bis zum Flieger mit seinem kleinen Fahrrad unterwegs ist! Ich glaube, das ist einzigartig. Vor allem auf der steilen Rampe in Wien pfeift er mit affenartiger Geschwindigkeit in Richtung Flugzeug und stößt um ein Haar mit einer langsamen automatischen Tür zusammen.
Lediglich beim Handgepäcksscanner werden Fahrrad und Kinderwagen zum Problem, da diese durch den Scanner müssen. Der Kinderwagen ist zu breit und das Fahrrad zu hoch. Da werden die Räder abmontiert und der Fahrradlenker verdreht und schon flutschen sie durch den Scanner.
Der Flug bzw. das Hupferl von München nach Wien verläuft problemlos - Paul schaut nur beim Fenster raus und Tobias geht zwischen Cockpit und Toilette spazieren.
In München stärken wir uns noch ausgiebig bei in der Senatorlunge der Lufthansa mit Leberkäse und Oktoberfestbier - es ist Oktoberfestzeit und sogar die LH-Damen sind in Dirndl gekleidet.
Die Kinder essen Unmengen von Gummibärlis und Lakritze.
Direkt beim Check-In kann Uwe noch den Chinesen in unserer Reihe versetzen lassen und wir haben nun in der Reihe 43 4 Sitze und in der Business Klasse habe ich auch noch einen zusätzlichen Sitz :-)
Nach dem Start unseres großen A340-600 (mit Toilette im Keller !!!) gegen 21:30 bekommt Tobias eine kleine Wiege, die an der Kabinenwand befestigt wird und schläft relativ bald ein.
Paul richten wir mit einer kleinen aufblasbaren Luftmatratze ein riesiges Bett zu unseren Füßen. Es dauert noch eine ganze Weile bis Paul endlich einschlafen kann. Zu dieser Zeit liege ich allerdings schon in der Businessclass und lasse mir einen Birnenschnaps servieren, da mir etwas schlecht ist. (Wahrscheinlich habe ich zuviele Gummibärlis in der Lounge gefuttert.) Da bekommt die Stewardess aber große Augen, als ich um Mitternacht, ohne Essen (das habe ich ausfallen lassen) nach einem Stamperl verlange.  
Die Nacht verläuft für uns abwechslungsreich - ich bekomme genug Schlaf - Uwe keinen, da die Kinder sich im Wachsein abwechseln. Zu guter letzt kann Paul bis zur Landung in Shanghai schlafen.
In Shanghai werden wir wie VIPs behandelt - beim Aussteigen hilft uns die gesamte Mannschaft (eher Frauenschaft) der Lufthansa mit unseren vielen Taschen und Kindern. Paul schläft noch halb und ist plötzlich hellwach als er sein Fahrrad beim Kabineneingang sieht.
Aus Versehen werden uns auch unsere Kindersitze gleich ausgehändigt - macht nix, denn eine chinesische Mitarbeiterin der Lufthansa nimmt einen Sitz für uns mit.
Beim Zoll werden wir wieder durchgelotst und müssen nicht warten - VIP Behandlung!
Die unendliche Anzahl von Gepäck samt Kindersitzen brauchen vier Kofferwagen und alle Koffer müssen noch durch einen Scanner. Vorbeigwunken an allen Wartenden helfen uns zwei Polizisten mit dem Gepäck beim Scanner - VIP Behandlung! Wahrscheinlich haben sie Mitleid mit uns, da wir zu zweit 4 Wagerl und einen Kinderwagen schieben müssen.
Kein Gepäck wird geöffnet und wir sind endlich in Shanghai - Frank, unser Fahrer, sowie Jerry (Jörg's Fahrer) erwarten uns schon und so haben wir für 4 Kofferwägen und einen Kinderwagen nun mehrere Hände frei. Paul ist mit seinem Fahrrad die Sensation - ich bin mir sicher, dass noch nie ein Kind mit Fahrrad den chinesischen Zoll am Flughafen Pudong passiert hat :-)

Mit den zwei Autos geht es in 70 Minuten zum Shanghai Racquet Club - unserem neuen zu Hause - in den Westen der Stadt.
Uwe hat die Wohnung mit vielen Blumen schmücken lassen - ich bin wirklich sehr überrascht und erfreut.
Nach einer kleinen Jause und ein paar Spaghetti fallen wir alle geschafft in unsere Betten.