Mittwoch, 12. November 2008

7.11.2008 - Peking: Große Mauer

Heute gehen wir ganz nobel in das Partner-Hotel Sheraton zum Frühstück und begeben uns anschließend mit einem persönlich beauftragten Taxifahrer zur großen Mauer etwas außerhalb von Peking. Als ich im Vorbeifahren an einigen Verkaufsständen russische Fellkappen entdecke wundere ich mich sehr, als wir dann aber aus dem Auto aussteigen, weiß ich warum die hier Fellkappen verkaufen :-) Es ist doch ziemlich kalt hier oben in den Bergen. Zum Glück sind wir aber mit Hauben, Handschuhen und Winterjacken gut ausgerüstet.

Vorbei sind die guten, alten Zeiten, in denen man auf die Mauer geklettert ist. Nein - heute gibt es eine Gondelbahn, die dich zum höchsten Punkt bringt. Von dort aus kann man dann wieder hinunter Richtung Parkplatz gehen, was wir auch machen. 
Oben ankommen, scheint aber die Sonne so wunderbar, dass wir Hauben und Handschuhe zum Glück wieder einpacken können. Es ist wirklich ein herrlicher Tag mit unglaublicher Fernsicht.

Schon zu meiner Matura habe ich mein Vertiefungsgebiet in Geographie über China geschrieben und war von diesem Zeitpunkt an fasziniert von dem Land und der Kultur. Ich hatte mir immer gewünscht einmal hierher zu reisen (dass ich dann einmal in Shanghai wohnen würde, konnte ich mir damals natürlich nicht denken :-)) und es ist wirklich eine Reise wert. Irgendwie kann man sich gar nicht vorstellen, wie es die Leute früher geschafft haben, solch ein Bauwerk zu errichten. Eigentlich ist es ja gar nicht "die Mauer", denn in Wirklichkeit sind ja sogar viele Mauer nebeneinander zu sehen, die natürlich meist schon verfallen sind. 
Auf jeden Fall machen wir uns auf der Mauer auf den Weg und werden natürlich nach ca. 10 m von Chinesen gestoppt. Sie würden sooo gerne ein Foto mit unseren Jungs machen. 
Wir - natürlich bauchgepinselt, dass wir soooo tolle Buben haben - lassen Fotos schießen und gehen 5 m weiter. Ach, da kommt ja schon wieder eine Chinesin, die ein Foto haben möchte. Na gut, ist ja kein Problem. Nach dem 20. Stop wird es dann allerdings bald zu einem Problem. Vorallem Paul gefällt es überhaupt nicht fotografiert zu werden und dreht immer protestierend den Kopf zur Seite.
Chinesen sind ja wirklich sehr nett und freundlich, wenn man dann aber nicht weiterkommt ohne die Kinder zu tragen oder sie mitzuziehen, ist es dann doch etwas mühsam. 
Uwe geht schließlich ein Stückchen mit Paul weiter und ich gehe mit Tobias auf dem Arm hinten nach. Da kommt mir ein Chinese entgegen, nimmt mir Tobias aus der Hand, drückt mir seine Kamara in die Hand und stellt sich in Pose. Da muss ich doch wirklich lachen und tue ihm natürlich den Gefallen. 

Wie Uwe ganz richtig sagt: "Wenn wir für jedes geschossene Foto 5 Yuan verlangt hätten, wären wir reiche Leute!"
Trotzdem kommen wir dann irgendwann ans Ende der Mauer und sowohl Paul als auch Tobias sind die ganze Strecke ganz tüchtig gegangen.

Da Paul nun aber schon etwas müde und Tobias bereits auf dem Arm eingeschlafen ist, setze ich mich mit den Kindern auf ein Geländer vor einem Geschäft und wir essen ein gutes Jauserl (wie Paul immer sagt). Uwe beauftragen wir das Taxi zu holen. Da kommt eine Schar Soldaten in Uniform daher, die Paul entdecken und sich auch noch schnell einzeln mit ihm fotografieren lasssen. Diesmal lächelt er aber wie ein Profi :-)
Leider müssen wir dann aber doch zu Fuß zum Taxi gehen, da dort Fahrverbot herrscht.

Danach fahren wir ins Hotel zurück und machen uns ein wenig frisch. 

Gleich anschließend fahren wir auf einen chinesischen Markt, gehen dort eine Runde und beschließen unseren Hunger in einem chinesischen Restaurant zu stillen. Wenn man schon in Peking ist, muss man doch zumindest einmal "Peking-Ente" essen. 
Das tun wir dann natürlich auch. Die Peking-Ente kostet dann zwar genauso viel wie bei uns zu Hause, ist aber wirklich köstlich. 

Uwe bestellt dann noch zwei, drei Beilagen dazu, die in Wirklichkeit aber komplette Hauptspeisen sind. So sind unsere Bäuche prall gefüllt als wir wieder ins Hotel zurückkommen.

Die Nacht verbringen wir auf einem riesigen Matratzenlager, was den Kindern natürlich gefällt. Paul hat allerdings eine verstopfte Nase, was die Nacht dann doch eher zu einem Albtraum macht.


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