Mittwoch, 15. Oktober 2008

15.10.2008- Paul - ist er wirklich ein Junge?



Heute nachdem Paul eingige Zeit im Badezimmer verschwunden ist, ruft er ganz freudig heraus:" Mama, weißt eh schon womit ich mich geschminkt habe! Na mit dem Stift da..."


12.10.2008 - Sightseeingtour

Heute beschließen wir nach einem ausgedehnten, wunderbaren Frühstück mit Topfengolatschen mit Früchten, Doughnuts, Strietzl und Brot (also richtig chinesisch :-)) endlich einmal etwas anzuschauen. Wir sind zwar jetzt schon zwei Wochen hier, haben aber außer Kaufhäusern nichts wirklich Interessantes gesehen. Da unsere Kinder das Busfahren lieben, beschließen wir unsere Sightseeingtour mit dem Racquet-Club-Bus zu beginnen. Natürlich 15 Minuten zu spät kommt der kleine Bus, der uns ziemlich ins Zentrum bringt.Dort angekommen entscheiden wir uns die Nanjing Road entlangzugehen. Gleich zu Beginn stoßen wir auf ei riesiges Einkaufszentrum, Plaza 66. Als wir das Gebäude betreten fühlen wir uns aber gleich etwas fehl am Platz. In der Lobby werden einige Maserati ausgestellt und die Geschäfte die sich darin befinden, können wir uns leider :-( nicht leisten. Angefangen bei Prada über Gucci bis hin zu Lancome... finden die Reichen hier alles was das Herz begehrt.Wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt, marschieren wir weiter und wagen das nächste Einkaufszentrum zu betreten. Hier sieht die Sache nicht so schlecht aus, als wir jedoch in den Lift steigen um in einen angeschriebenen Supermarkt im Untergeschloß zu gelangen, sind wir etwas überrascht. Der Lift fährt gar nicht in den Keller??
So suchen wir außerhalb des Schicki-Micki-Einkaufszentrums einen anderen Lift der uns tatsächlich auch dorthin bringt. Als wir aussteigen wissen wir aber gleich, warum der andere Lift
 die haute volley dort nicht hinbringt. Ein reiner Betongang, weder verkleidet noch irgendwie bemalt - naja, einfach chinesisch eben.  Der Supermarkt ist aber ganz o.k. und außerhalb des Supermarkts entdecken wir einen großen Bereich mit lauter verschiedenen Fressstationen.
 Angefangen bei Hotpot (man kann sich Fleisch selbst in Suppe kochen), über Sushi (ein Sushi kostet 2 RMB :-) - da muss Daniela doch gleich ordentlich zuschlagen!!) bis hin zu Chinesischem und natürlich auch wundervoll dekorierten Süßspeisen (da können wir alle nicht widerstehen :-)) Paul und Tobias machen hier ihre ersten Erfahrungen mit Stäbchen zu essen. Tobias gelingt es noch nicht so ganz :-), Paul stellt sich aber gar nicht so ungeschickt an. 





Gestärkt schmeißen wir uns wieder auf die Nanjing Lu und schlendern durch eine Fressmeile, die Wujiang Rd. wo wir uns vierfärbige Zuckerwatte kaufen. Es befinden sich in dieser engen Gasse hunderte von Leuten. 

Dann gehen wir weiter bis wir zu einem schönen Park kommen. Hier spielt es sich auch ordentlich ab. Als wir dann an den Sträuchern und Bäumen angebrachte Zettel entdecken, bemerken wir erst, dass wir uns im sogenannten People`s Park befinden. Jedes Wochenende findet hier ein Heiratsmarkt statt.
Eltern stellen sich mit Fotos und tollen Beschreibungen ihrer Kinder in den Park und versuchen eine gute Partie herauszuschlagen. Leider bin ich ja schon vergeben...

Eine Beschreibung können wir entdecken, die sogar zweisprachig verfasst ist. So nach dem Motto: Wir suchen einen Mann für unsere Tochter. Sie ist 26 Jahre alt, 160 cm groß und 50 kg schwer. Sie arbeitet in einem internationalen Konzern. Der gesuchte Mann sollte heiratswillig und im mittleren Management tätig sein....
Wirklich sehr interessant und lustig. 
Die eigentliche Sensation sind aber dennoch unsere Kinder. Ständig werden sie von Chinesen umringt und natürlich fotografiert. 

Der Park selbst ist auch wunderschön und natürlich von lauter Wolkenkratzern umgeben. 
In der People Square beschließen wir nun die Metro zu benützen und begeben uns unter die Erde. Wieder einmal sind wir sprachlos. Die U-Bahn-Station hat in etwa eine Größe wie unser Schwechater Flughafen: Einige Stockwerke, 20 Ausgänge... - irre!!
Uwe gelingt es wirklich bei den, in chinesisch angeschriebenen Automaten, Tickets zu lösen und so fahren wir zwei Stationen in Richtung Financial Tower, dem höchsten Gebäude Shanghais. Leider wäre eine Stunde Wartezeit um auf den Turm fahren zu können, so schlägt Uwe vor, den danebenstehenden Jin Mao-Tower zu besuchen. Hier sind wahrlich weniger Leute, da der Turm ja nur 88 Stockwerke hat. Mit einem Lift sind wir innerhalb weniger Sekunden in 340 m Höhe und können die wunderschöne Skyline Shanghais bei großartigem Wetter genießen.

Komischer Weise sind die Chinesen selbst aber nicht so sehr an dem schönen Ausblick als an unseren Kindern interessiert. Ständig sind Paul und Tobias umringt von den Schlitzaugen und werden fotografiert. Als dann aber eine Chinesin Tobias auf den Arm 
nimmt um sich mit ihm fotografieren zu lassen, ist der Bann gebrochen. 


Auf der einen Seite wird Uwe mit Tobias umringt und ständig machen 
Chinesen Fotos gemeinsam mit Tobias, auf der anderen Seite des Raumes werden Paul und ich von 
den Asiaten belagert. Paul steht schon da wie ein Model und grinst, wenn die Kameras blitzen und die Chinesen haben eine riesen Freude. Abwechselnd stellen sie sich neben Paul und lassen sich mit ihm ablichten. Eigentlich sollten wir das nächste Mal einen Stand aufmachen und Geld dafür verlangen :-)

Da wir nun alle doch schon etwas müde vom langen Spazieren sind, beschließen wir uns bis zur Busstation mit dem Taxi chauffieren zu lassen. Leider kommen wir kurz nach 17 h an und der Bus fährt nur jede volle Stunde. So warten wir in einem Starbucks auf den Bus um 18 h, der leider um 10 nach 6 immer noch nicht da ist.  Nach einem Anruf im Racquet-Club erfahren wir, dass die einzige Ausnahme bei den Busintervallen natürlich der Bus am Sonntag um 18 Uhr ist. 100 Punkte für den Kandidaten!!! Also bestellen wir uns noch ein Taxi und lassen uns heimchauffieren. 

Freitag, 10. Oktober 2008

10.10.2008 - Blumen und Akrobatik?

Heute fahren wir wieder zu meinem heiß-geliebten Blumenmarkt. Nach dem 20. Besuch ein und desselben Geschäftes entscheide ich mich dann endlich für zwei Outdoor-und zwei Indoor-Pflanzen. Nach langem Verhandeln bezahle ich für alle 4 mitsamt den Übertöpfen 940 RMB (=94 €).



Während ich mit dem Verhandeln beschäftigt bin, wagt Uwe in einem Geschäft gegenüber akrobatische Übungen.

Vor lauter Übermut hat Paul beim Hineingehen sein Playmobil-Männchen bzw. weibchen Annelies so hoch geworfen, dass sie auf einem Dach eines solchen kleinen Geschäfts liegen geblieben ist. Natürlich gibt es im ganzen Markt keine Leiter und zuerst ist auch noch das Geschäft selbst geschlossen. Als wir dann aber wieder vorbeikommen, sehen wir dass der Antiquitätenladen (verkauft keine Blumen - befindet sich aber trotzdem im Blumenmarkt) doch geöffnet hat. Uwe geht gleich hinein und zeigt an die Decke, woraufhin ihm der Besitzer gleich die im alten Stil gehaltene Decke verkaufen möchte. 
Zu unserer Verwunderung, weiß er aber dann ziemlich schnell, was wir von ihm möchten und trägt gleich einen seiner Antiquitätentische vor die Tür und lässt Uwe darauf herumturnen. 
Da aber Uwe doch etwas zu klein ist, stellt er auch noch einen Stuhl auf den Tisch und Uwe klettert wieder hinauf. Aber leider wieder nichts. 
Wie gesagt, nachdem ich zu dieser Zeit mit Verhandeln beschäftigt bin, weiß ich nicht genau, wie viele Tisch sie dann übereinanderstellen, dass Uwe die Liesl erwischt. Aber am Ende sind alle glücklich: Paul, dass er seine Liesl wieder hat, Uwe, dass er sich bei seinen waghalsigen Übungen nicht alles gebrochen hat und natürlich auch der Antiquitätenbesitzer, dass seine Antquitäten Uwes Gewicht standgehalten haben :-)

Mittwoch, 8. Oktober 2008

8.10.2008 - So schnell kann man sich verlaufen...

Heute starten wir bereits um 9 Uhr mit dem Auto und fahren ins Zentrum von Shanghai ins Paulaner Bräuhaus zu einem Newcomer-Meeting des deutschen Clubs. Unsere Fahrt dauer 1,5 Stunden, da der Verkehr sehr stark ist. 
Es sind bei dem Treffen zwar wirklich nur Deutsche, aber in China ist man schon über die gleiche Sprache dankbar.
Wir bekommen ein fantastiches Frühstück mit Speck, Käse, Wurstsalat, Croissants, Brezeln, Gemüse... serviert und erhalten einige Informationen über das Gesundheitswesen in Shanghai, über Notfallstelefonnummern und auch über Allgemeines. 
Nachdem Paul und Tobias natürlich keinen ruhigen Hintern haben, bekomme ich nicht alles genaustens mit und fahren außerdem sehr bald. 
Da wir uns schon in der Nähe des Konservatoriums befinden, schauen wir gleich wegen eines Klaviers. Ein richtiges Piano bekommt man ab ca. 14000 RMB, ein elektronisches ab ca. 3000. 
Da es hier "nur" ca. 4 Geschäfte gibt, schlägt Frank vor, mich in eine andere Straße zu bringen, wo man Instrumente kaufen kann. 
Weil ich aber kein Geld mehr habe, machen wir einen Zwischenstopp bei einer Bank. In der Bank schaut die Angestellte meine Maestro-Karte mit großen Augen an, zum Glück finde ich aber außerhalb einen ATM-Automaten der mir sogar Geld ausspuckt. Es ist zwar alles Englischsprachig, trotzdem verstehe ich die Hälfte nicht und drücke herum, wie ich gerade glaube. Ich bin schon auf die Gebühren gespannt :-)
Danach fahren wir in die besagte Straße, wo ich im ersten Geschäft gleich eine Gitarre um 310 RMB erwerbe. Als ich aus dem Geschäft komme, sagt mir Frank aber: "There are many other shops like this." und so mache ich mich gleich auf den Weg diese zu suchen. 
Suchen ist vielleicht der falsche Ausdruck, denn in dieser Straße gibt es sicher an die 30 Musikinstrumentgeschäfte, wenn nicht mehr. Jedes 2. Geschäft verkauft irgendwelche Instrumente. Angefangen vom Klavier,  über Geigen, Gitarren, Saxophone, Flöten bis hin zu den traditionellen chinesischen Instrumenten, die ich nicht kenne. Ich habe so etwas noch nie gesehen.
Ich gehe die Straße entlang, bin fasziniert und gehe weiter und weiter. Irgendwann denke ich dann, dass es vielleicht Sinn macht auf der anderen Straßenseite wieder zurück zu gehen, da die Kinder, die vorhin noch im Auto geschlafen haben, sicher schon wach sind. So gehe ich relativ schnell zurück, kann mich aber nicht mehr daran erinnern, wo Frank stehen geblieben ist. Ich versuche die Geschäft wieder zu erkennen, die ich besucht habe - aber irgendwie ist alles nur chinesisch angeschrieben und es schauen alle Läden gleich aus. 
Als ich der Meinung bin schon viel zu weit zurückgegangen zu sein, rufe ich Frank an und frage ihn wo ich ihn finden kann. Aber wie erklärt man den eigenen Standort, wenn man keine Ahnung hat wo man sich befindet und vorallem KEIN Chinesisch kann???
Frank meint dann, ich solle aus einem Geschäft gehen und dort warten. 
Da denke ich mir, woher soll der wissen aus welchem Geschäft ich komme und versuche das Auto an dem alten Standort zu finden.
Nach zwei weiteren Telefonaten einigen Frank und ich uns, uns beim ersten Geschäft zu treffen, in dem ich die Gitarre gekauft habe und ich sage zu Frank "I will try to find it." da ich zu dem Zeitpunkt wirklich keine Ahnung habe, ob ich es jemals finden kann.
Zum Glück funktioniert mein Versuch und ich stehe auch schon wieder fast vor dem Geschäft, als ich Frank vorbeifahren und umdrehen sehe. Da ich denke: "Zum Glück ist er wieder da". - ABER Frank dreht um und fährt wieder zurück in die andere Richtung.
So laufe ich hinter dem Auto her und rufe ihn nochmals an. Ich sage ihm, dass ich das Auto sehen kann und er irgendwo stehen bleiben solle (was auf solch einer Straße nicht so einfach ist).
Zum Glück ist seine Ampel aber dann rot und ich erreiche ihn schweißgebadet. Ich hüpfe ins Auto und bin erschöpft.
Da erklärt mir Frank, dass er mir ständig hinterhergefahren ist, mich aber dann verloren hat, als ich scheinbar etwas verwirrt umhergelaufen bin. 
Aber wenigsten habe ich kein Klavier gekauft. 
Zu Hause angekommen kochen und essen wir dann noch Gemüsesuppe und begeben uns noch für 1 Stunde auf einen Spielplatz, wo Anke mir zwei Bekannte vorstellt. Beide haben Kinder in ungefähr Pauls und Tobias Alter. 
Heute bin ich wirklich müde und bereits um 8Uhr bereit ins Bett zu gehen. (Natürlich wird es dann aber wieder halb 10 :-))

7.10.2008 - Erste Radfahrversuche in China

Heute stehen wir erst gegen 9 Uhr auf, frühstücken gemütlich und machen uns anschließend auf den Weg in das nahegelegene City Shop Center. Zum Glück ist es heute wieder etwas wärmer (so um die 22 Grad), denn gestern hatten wir, glaube ich, nur ca. 15 Grad.

Paul ist mit seinem Laufrad unterwegs und Tobias und ich fahren mit unserem neuen Rad. Es läuft wirklich nicht schlecht. Auf dem Weg, der ca. 2 km lang ist, verläuft neben der Straße ein ständiger Radweg, der ca. 2 m breit ist. Hin und wieder kommt einem ein Moped entgegen, aber sonst ist eigentlich wenig Radverkehr. Entlang der Straße sehen wir einige Geschäfte, die ich im Vorbeifahren mit dem Auto nicht als solche erkannt hätte. Jedes Geschäft ist vielleicht 6 m² groß und man bekommt von der Suppe über Insektenschutzgitter auch gewuchtete Reifen oder einen neuen Haarschnitt. Hygienisch geht es hier allerdings nicht zu.

Die Chinesen sind aber sehr freundlich und lachen ständig heraus, winken und grüßen freundlich, wenn sie unsere Langnasenkinder sehen.

Nach ca. einer halben Stunde kommen wir beim City Shop Center an und wir sind wirklich entzückt. Das Geschäft verkauft ausschließlich importierte Waren und im ersten Gang entdecken wir sogar Haribo-Gummibären und Schaumerdbeeren um ca. 15 RMB (=ca. 1€ 50c).


Am Abend kurz nach dem Baden (wir sind noch alle nackt) läutet unser Festnetztelefon. Ich bin  natürlich sehr überrascht, da die Nummer keiner kennt. Da meldet sich eine Stimme und sagt " You have pressed the emergency button". Ich kenne mich natürlich überhaupt nicht aus, als mir plötzlich einfällt, dass Tobias vorher am Boden liegend irgendwo an der Mauer herumgefummelt hat. Und siehe da - da ist ja wirklich ein Notfallsknopf. 10 cm vom Boden, in schönem leuchtenden Rot- genau auf Tobias Höhe. Als ich der Frau am Telefon erkläre, dass dies nur ein Irrtum war, sagt sie mir, dass aber leider jemand kommen muss um den Knopf zu deaktivieren.  Also ziehe ich mir schnell wieder das ganze Gewand an, denn ich weiß ja nicht, ob nicht innerhalb weniger Minuten jemand plötzlich in unserer Wohnung steht. Aber ich warte dann doch 5 Minuten - und siehe da, da tauchen auch schon zwei Hansln in Uniform auf. An der Türe versuche ich ihnen den Irrtum gleich zu erklären - als sie mich danach aber etwas entgeistert ansehen, merke ich erst, dass sie kein Englisch sprechen. So führe ich sie nur ins Schlafzimmer um den Knopf mit einem Schlüssel zu deaktivieren und dann gehen sie gleich wieder. 

Also dann wieder - Gewand aus, Pyjama an und ab ins Bett


 

 

Freitag, 3. Oktober 2008

03.10.08 - Freitag - schön langsam kehrt der Alltag ein

Heute fahre ich zu Mittag einmal mit Frank alleine zu Carrefour um noch einige Besorgungen zu erledigen. Auf der Fahrt lerne ich mit ihm fleißig Chinesisch und habe das Gefühl, er freut sich sehr, wenn man sich für die Sprache und die Kultur

 interessiert. Abgesehen davon, dass er im Gegensatz zu sonstigen Fahrern super Englisch spricht, ist er wirklich sehr nett und hilft wo er kann.

Uwe bleibt in dieser Zeit bei den Kindern, versucht aber zu arbeiten und bittet Amor unsere Ayi (=Tante) bzw. Putzfrau auf die Kinder zu schauen. Amor ist Philippinerin und spricht etwas Englisch. Ich hatte wirklich Sorge, ob das funkti

onieren kann, da Paul sie ständig anspricht und natürlich nicht einsehen will, dass sie ihn nicht versteht. Aber sichtlich geht es mit Mimik und Gestik ganz gut und alles funktioniert wunderbar.

Am Nachmittag fahren wir mit Phillip und Anke zu May's Daily, einem biologischen Importgeschäft, wo es tatsächlich Käse, Schinken, Frankfurter, Speck... gibt. Man fühlt sich wie in einem heimischen Feinkostladen. Anschließend fahren wir gemeinsam zu einer Konditorei namens "Paul" (französische Kette) wo wir ein

en Fruchtplunder und einen Apfeldoughnut essen. Eigentlich lassen wir es uns besser gehen als zu Hause. 

Danach gehen wir in ein Sportgeschäft und kaufen uns 2 billige Räder mit Kindersitz, was in China auch unumgänglich ist. 

Zu Hause wird kurz gebadet und dann geht es ab ins Bett.

02.10.08 - Donnerstag - Relaxtag



Heute legen wir einen Relaxtag ein. Wir stehen wie jeden Tag sehr spät auf (fast 11 h), essen zu Mittag (Fritattensuppe und Palatschinken), gehen auf den Spielplatz und sind um 16 Uhr bei einem Kollegen von Uwe eingeladen. Anke, Phillips Frau, gibt mir einige Tipps zum Einkaufen... und bietet uns an uns morgen in einen Biokost-Laden zu bringen. Es gibt heimischen Streuselkuchen, Melone, Apfel, Kaffee und Tee

01.10.08 - Metro wie in St. Pölten

Heute fahren wir gleich in der Früh in einen Blumenmarkt ca. 30 min von uns entfernt. Mein Herzerl beginnt ganz schnell zu schlagen. Ich liebe Blumen über alles und was es dort zu sehen gibt ist für jeden Blumenfreund eine Freude. Es gibt riesige Bonsai-Bäume (80 Jahre alt - 2 Meter hoch) zu kaufen, aber auch alle Arten von Blumen. Rosen, Nelken, Flamencoblume,

 Drachenblume, Asclepia, Hybericum....

Natürlich können wir nicht widerstehen und gehen mit 2 Gestecken nach Hause. Eines ist mit einer Glasvase, viel Bambus, Asclepias und tropischen Blumen und kostet 4 Euro, ein anderes kostet ca. 9 € und ist einfach unbeschreiblich. Ca. 70 cm lang, sehr extravagant gesteckt und tolle Blumen. 

Das Problem entsteht dann eigentlich erst im Auto. Wir müssen das Gesteck ziemlich zerlegen um es überhaupt transportieren zu können. 

Frank unserer Fahrer versucht ständig einige deutsche Wörter aufzuschnappen. Das erste Wort, das er von unseren Söhnen gelernt hat ist natürlich Traktor.

Als Frank uns mit dem Gesteck sieht, meint er mit trockenem, chinesischem Humor. "I think you need a Traktor", womit er sicher Recht hat.

Wir fahren natürlich nach Hause um die Blumen abzuladen und fahren anschließend in einen Metro, der fast so aussieht, wie der in St. Pölten.

Die Produkte haben sogar das gleiche Logo wie bei uns aufgedruckt, nur heißt es hier nicht "aro" sondern "aka".

Wir besorgen noch einen Mixer, einen Schöpflöffel, eine Flasche Fernet und essen gedünstete Maroni. Dann machen wir uns wieder auf den Nachhauseweg.

30.09.08 - Hardcore-Shopping am Dienstag

Am Dienstag beschließen wir unseren Einkaufstrip fortzusetzen. Wir fahren wieder in den Carrefour und besuchen heute sehr bald die Lebensmittelabteilung.

Ich bin wieder komplett überrascht.

Abgesehen von einer riiiiiiiesigen Import-Abteilung, die wirklich alles bietet, was man sich vorstellen kann (Leibnitz-Kekse, Oliven 

aus Spanien, Nudeln aus Italien, Kotany-Gewürze aus Österreich...) gibt es auch irrsinnig viel Obst und Gemüse zu kaufen.

Äpfel, Bananen, Kiwis, Orangen, Ananas, Weintrauben, Zwetschken, Maroni - also alles was es auch bei uns gibt bis hin zu tropischen Früchten, die ich noch nie gesehen habe (z.B. grüne Orangen, Dragonfruit, Durian...).

Gemüse gibt es auch so ziemlich alles, was es bei uns gibt: Kartoffel, Brokkoli, Karotten, Fisolen, Bohnen, Zwiebel, Knoblauch, Salate, Kraut, Spinat..

Riesig ist natürlich auch die Fisch und Fleischabteilung. Wir kaufen gleich einige Koteletts und einige Packungen Hühnerfleisch. Natürlich darf auch das Süße nicht fehlen und so versuchen wir kleine Knödel aus "sticky rice" (schmecken fantastisch) und einiges an Keksen.

Unserer Fahrer Frank meint allerdings, dass er selbst die Eier lieber auf einem Markt kauft und so machen wir uns anschließend auf den Weg dorthin.

 

Dort sieht es allerdings nicht mehr so westlich aus. Ziemlicher Gestank, Kinder mit Schnellfeuerhosen und ziemlich große Armut sind dort zu sehen. Wir kaufen die Eier und einige Pfefferoni für Uwe und machen uns anschließend wieder auf den Weg nach Hause. 

29.09.08 - Hardcore-Shopping am Montag

An unserem ersten Tag in Shanghai beschließen wir als erstes einkaufen zu gehen. Da wir in der Wohnung außer zwei Kochtöpfen, Plastikbesteck und -teller von IKEA, die Uwe vor unserer Ankunft besorgt hat nur einige wenige Lebensmittel haben, die entweder unserer Fahrer Frank besorgt hat, oder die ich über Uwe bereits nach China schicken habe lassen, müssen wir erst die wirkliche Grundausstattung jeder Wohnung besorgen. So beschließen wir zuerst ein Geschäft namens HOCRES zu besuchen. Dies ist ein riesengroßes Geschirrgeschäft, in dem wir Porzellanteller, Kaffeetassen und Gläser besorgen. 

Es gibt hier irrsinnige Auswahl (auf 3 Stockwerken), auf Sauberkeit und Qualität darf man aber nicht unbedingt achten. Wir sind mit einem Einkaufswagerl unterwegs und im Laufe der Zeit 

sammelt sich hinter uns ein großer Teil der Belegschaft, der uns verfolgt wie kleine Hunde.

Sobald ich mich umdrehe, drehen auch sie sich um, sobald ich weitergehe, gehen auch sie mir hinterher. Es ist wirklich ein komisches Gefühl verfolgt zu werden, da sich im Geschäft aber außer uns keine Kunden befinden, brauchen sie ja eine Beschäftigung.

Die Bediensteten sind aber wirklich alle sehr nett, lachen freundlich und sind natürlich von unseren Langnasen-Kindern sehr angetan. 

Ein Ordnung der Porzellanteller kann ich nicht unbedingt herausfinden und sobald ich nach einem Produkt frage, heißt es aus Prinzip "meo" (=gibt es nicht) und nach ca. 1 Stunde kenne ich mich mit Sicherheit besser im Geschäft aus als die Angestellten.  :-)

 

Nach so langer Zeit muss man dann natürlich auch einmal auf die Toilette und Uwe befürchtet, dass wir unseren ersten Kulturschock erleiden. Wir werden in den 2. Stock geführt, müssen 50 Meter durch das Lager laufen, passieren dabei einige Angestellte, die gerade Tischtennis in der Arbeitszeit spielen und werden schließlich in eine Toilette geführt. Zu unserer aller Ü

berraschung sind die WCs relativ sauber, Paul ist jedoch über die Hockerl-Klos (ohne Klobrille) etwas überrascht. 

Nach dem Zahlen fahren wir weiter in den daneben gelegenen Carrefoure, der sich ca. 10 min von unserem Compound befindet.

Ich bin wirklich überrascht. Abgesehen von der Größe dieses Einkaufszentrums findet man hier wirklich alles.

Abgesehen von Computern, Haushaltsgeräten, Schreibwaren bis hin zu Lebensmitteln gibt es hier wirklich alles zu kaufen.

Zuerst schlagen wir natürlich gleich bei Geräten wie Toaster, Reiskocher (natürlich - wenn man schon in China lebt :-)), Trinkwasserspender, DVD-Player, Drucker und Haarfön zu. Anschließend geht es weiter zur Abteilung mit Küchenhilfen. Löffel, Sieb, Mistkübel und 

Trinkbecher für die Kinder werden hier gekauft. 

Nun geht es weiter zur Bettdeckenabteilung. Uwe hat zwar schon Bettdecken bei IKEA besorgt, die sind allerdings aus kompletter Kunstfaser und man schwitzt darin irrsinnig.

So beschließen wir uns beraten zu lassen, was wieder eine sehr witzige Erfahrung ist.

Innerhalb von einigen Minuten stehen 5 Verkäuferinnen bei uns, die uns Seidendecken und Lamadecken vorführen. Nachdem Uwe etwas skeptisch dreinschaut, werden gleich zwei Decken ausgepackt, die Naht aufgerissen und uns das Innenleben der Decken gezeigt.

Nach ständigem Hin- und Her erfahren wir, dass es hier nur riesige Bettdecken mit 200x230 cm gibt und natürlich auch die passenden Überzüge dazu. 

Nachdem es in jeder Preiskategorie sicher 100 Überzüge gibt, kann ich mich sicher 1 Stunde nicht entscheiden, welche Decke und welchen Überzug wir nehmen sollen. Zum Glück haben wir Frank unseren Fahrer mit, der uns mit seinem Chinesisch sehr hilfreich zur Seite steht und auch die inzwischen "angezipften" Kinder unterhält. 

Nachdem ihn aber Tobias in den Arm beißt und Paul ihn in den Fuß tritt, ist, so glaube ich, auch seine Geduld an der Grenze. Aber wie die Chinesen so sind, lächelt er noch immer. Er tut mir wirklich sehr Leid und so entscheide ich mich endlich für eine Seiden-, eine Lamadecke und einen lustigen Überzug mit Fischen.


Da wir alle total geschafft sind, schließen wir unseren Einkaufstag und fahren nach Hause. Tobias kann gleich nach dem Baden einschlafen. Paul und ich brauchen allerdings total lange (Paul bis 1 Uhr und ich bis fast 3 Uhr) bis wir einschlafen können. Die Zeitumstellung macht uns doch sehr zu schaffen. 

Wir nützen allerdings die Zeit um mit zu Hause zu skypen, was wirklich wunderbar funktioniert.