Freitag, 3. Oktober 2008

29.09.08 - Hardcore-Shopping am Montag

An unserem ersten Tag in Shanghai beschließen wir als erstes einkaufen zu gehen. Da wir in der Wohnung außer zwei Kochtöpfen, Plastikbesteck und -teller von IKEA, die Uwe vor unserer Ankunft besorgt hat nur einige wenige Lebensmittel haben, die entweder unserer Fahrer Frank besorgt hat, oder die ich über Uwe bereits nach China schicken habe lassen, müssen wir erst die wirkliche Grundausstattung jeder Wohnung besorgen. So beschließen wir zuerst ein Geschäft namens HOCRES zu besuchen. Dies ist ein riesengroßes Geschirrgeschäft, in dem wir Porzellanteller, Kaffeetassen und Gläser besorgen. 

Es gibt hier irrsinnige Auswahl (auf 3 Stockwerken), auf Sauberkeit und Qualität darf man aber nicht unbedingt achten. Wir sind mit einem Einkaufswagerl unterwegs und im Laufe der Zeit 

sammelt sich hinter uns ein großer Teil der Belegschaft, der uns verfolgt wie kleine Hunde.

Sobald ich mich umdrehe, drehen auch sie sich um, sobald ich weitergehe, gehen auch sie mir hinterher. Es ist wirklich ein komisches Gefühl verfolgt zu werden, da sich im Geschäft aber außer uns keine Kunden befinden, brauchen sie ja eine Beschäftigung.

Die Bediensteten sind aber wirklich alle sehr nett, lachen freundlich und sind natürlich von unseren Langnasen-Kindern sehr angetan. 

Ein Ordnung der Porzellanteller kann ich nicht unbedingt herausfinden und sobald ich nach einem Produkt frage, heißt es aus Prinzip "meo" (=gibt es nicht) und nach ca. 1 Stunde kenne ich mich mit Sicherheit besser im Geschäft aus als die Angestellten.  :-)

 

Nach so langer Zeit muss man dann natürlich auch einmal auf die Toilette und Uwe befürchtet, dass wir unseren ersten Kulturschock erleiden. Wir werden in den 2. Stock geführt, müssen 50 Meter durch das Lager laufen, passieren dabei einige Angestellte, die gerade Tischtennis in der Arbeitszeit spielen und werden schließlich in eine Toilette geführt. Zu unserer aller Ü

berraschung sind die WCs relativ sauber, Paul ist jedoch über die Hockerl-Klos (ohne Klobrille) etwas überrascht. 

Nach dem Zahlen fahren wir weiter in den daneben gelegenen Carrefoure, der sich ca. 10 min von unserem Compound befindet.

Ich bin wirklich überrascht. Abgesehen von der Größe dieses Einkaufszentrums findet man hier wirklich alles.

Abgesehen von Computern, Haushaltsgeräten, Schreibwaren bis hin zu Lebensmitteln gibt es hier wirklich alles zu kaufen.

Zuerst schlagen wir natürlich gleich bei Geräten wie Toaster, Reiskocher (natürlich - wenn man schon in China lebt :-)), Trinkwasserspender, DVD-Player, Drucker und Haarfön zu. Anschließend geht es weiter zur Abteilung mit Küchenhilfen. Löffel, Sieb, Mistkübel und 

Trinkbecher für die Kinder werden hier gekauft. 

Nun geht es weiter zur Bettdeckenabteilung. Uwe hat zwar schon Bettdecken bei IKEA besorgt, die sind allerdings aus kompletter Kunstfaser und man schwitzt darin irrsinnig.

So beschließen wir uns beraten zu lassen, was wieder eine sehr witzige Erfahrung ist.

Innerhalb von einigen Minuten stehen 5 Verkäuferinnen bei uns, die uns Seidendecken und Lamadecken vorführen. Nachdem Uwe etwas skeptisch dreinschaut, werden gleich zwei Decken ausgepackt, die Naht aufgerissen und uns das Innenleben der Decken gezeigt.

Nach ständigem Hin- und Her erfahren wir, dass es hier nur riesige Bettdecken mit 200x230 cm gibt und natürlich auch die passenden Überzüge dazu. 

Nachdem es in jeder Preiskategorie sicher 100 Überzüge gibt, kann ich mich sicher 1 Stunde nicht entscheiden, welche Decke und welchen Überzug wir nehmen sollen. Zum Glück haben wir Frank unseren Fahrer mit, der uns mit seinem Chinesisch sehr hilfreich zur Seite steht und auch die inzwischen "angezipften" Kinder unterhält. 

Nachdem ihn aber Tobias in den Arm beißt und Paul ihn in den Fuß tritt, ist, so glaube ich, auch seine Geduld an der Grenze. Aber wie die Chinesen so sind, lächelt er noch immer. Er tut mir wirklich sehr Leid und so entscheide ich mich endlich für eine Seiden-, eine Lamadecke und einen lustigen Überzug mit Fischen.


Da wir alle total geschafft sind, schließen wir unseren Einkaufstag und fahren nach Hause. Tobias kann gleich nach dem Baden einschlafen. Paul und ich brauchen allerdings total lange (Paul bis 1 Uhr und ich bis fast 3 Uhr) bis wir einschlafen können. Die Zeitumstellung macht uns doch sehr zu schaffen. 

Wir nützen allerdings die Zeit um mit zu Hause zu skypen, was wirklich wunderbar funktioniert.



 

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