Mittwoch, 15. Oktober 2008

12.10.2008 - Sightseeingtour

Heute beschließen wir nach einem ausgedehnten, wunderbaren Frühstück mit Topfengolatschen mit Früchten, Doughnuts, Strietzl und Brot (also richtig chinesisch :-)) endlich einmal etwas anzuschauen. Wir sind zwar jetzt schon zwei Wochen hier, haben aber außer Kaufhäusern nichts wirklich Interessantes gesehen. Da unsere Kinder das Busfahren lieben, beschließen wir unsere Sightseeingtour mit dem Racquet-Club-Bus zu beginnen. Natürlich 15 Minuten zu spät kommt der kleine Bus, der uns ziemlich ins Zentrum bringt.Dort angekommen entscheiden wir uns die Nanjing Road entlangzugehen. Gleich zu Beginn stoßen wir auf ei riesiges Einkaufszentrum, Plaza 66. Als wir das Gebäude betreten fühlen wir uns aber gleich etwas fehl am Platz. In der Lobby werden einige Maserati ausgestellt und die Geschäfte die sich darin befinden, können wir uns leider :-( nicht leisten. Angefangen bei Prada über Gucci bis hin zu Lancome... finden die Reichen hier alles was das Herz begehrt.Wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt, marschieren wir weiter und wagen das nächste Einkaufszentrum zu betreten. Hier sieht die Sache nicht so schlecht aus, als wir jedoch in den Lift steigen um in einen angeschriebenen Supermarkt im Untergeschloß zu gelangen, sind wir etwas überrascht. Der Lift fährt gar nicht in den Keller??
So suchen wir außerhalb des Schicki-Micki-Einkaufszentrums einen anderen Lift der uns tatsächlich auch dorthin bringt. Als wir aussteigen wissen wir aber gleich, warum der andere Lift
 die haute volley dort nicht hinbringt. Ein reiner Betongang, weder verkleidet noch irgendwie bemalt - naja, einfach chinesisch eben.  Der Supermarkt ist aber ganz o.k. und außerhalb des Supermarkts entdecken wir einen großen Bereich mit lauter verschiedenen Fressstationen.
 Angefangen bei Hotpot (man kann sich Fleisch selbst in Suppe kochen), über Sushi (ein Sushi kostet 2 RMB :-) - da muss Daniela doch gleich ordentlich zuschlagen!!) bis hin zu Chinesischem und natürlich auch wundervoll dekorierten Süßspeisen (da können wir alle nicht widerstehen :-)) Paul und Tobias machen hier ihre ersten Erfahrungen mit Stäbchen zu essen. Tobias gelingt es noch nicht so ganz :-), Paul stellt sich aber gar nicht so ungeschickt an. 





Gestärkt schmeißen wir uns wieder auf die Nanjing Lu und schlendern durch eine Fressmeile, die Wujiang Rd. wo wir uns vierfärbige Zuckerwatte kaufen. Es befinden sich in dieser engen Gasse hunderte von Leuten. 

Dann gehen wir weiter bis wir zu einem schönen Park kommen. Hier spielt es sich auch ordentlich ab. Als wir dann an den Sträuchern und Bäumen angebrachte Zettel entdecken, bemerken wir erst, dass wir uns im sogenannten People`s Park befinden. Jedes Wochenende findet hier ein Heiratsmarkt statt.
Eltern stellen sich mit Fotos und tollen Beschreibungen ihrer Kinder in den Park und versuchen eine gute Partie herauszuschlagen. Leider bin ich ja schon vergeben...

Eine Beschreibung können wir entdecken, die sogar zweisprachig verfasst ist. So nach dem Motto: Wir suchen einen Mann für unsere Tochter. Sie ist 26 Jahre alt, 160 cm groß und 50 kg schwer. Sie arbeitet in einem internationalen Konzern. Der gesuchte Mann sollte heiratswillig und im mittleren Management tätig sein....
Wirklich sehr interessant und lustig. 
Die eigentliche Sensation sind aber dennoch unsere Kinder. Ständig werden sie von Chinesen umringt und natürlich fotografiert. 

Der Park selbst ist auch wunderschön und natürlich von lauter Wolkenkratzern umgeben. 
In der People Square beschließen wir nun die Metro zu benützen und begeben uns unter die Erde. Wieder einmal sind wir sprachlos. Die U-Bahn-Station hat in etwa eine Größe wie unser Schwechater Flughafen: Einige Stockwerke, 20 Ausgänge... - irre!!
Uwe gelingt es wirklich bei den, in chinesisch angeschriebenen Automaten, Tickets zu lösen und so fahren wir zwei Stationen in Richtung Financial Tower, dem höchsten Gebäude Shanghais. Leider wäre eine Stunde Wartezeit um auf den Turm fahren zu können, so schlägt Uwe vor, den danebenstehenden Jin Mao-Tower zu besuchen. Hier sind wahrlich weniger Leute, da der Turm ja nur 88 Stockwerke hat. Mit einem Lift sind wir innerhalb weniger Sekunden in 340 m Höhe und können die wunderschöne Skyline Shanghais bei großartigem Wetter genießen.

Komischer Weise sind die Chinesen selbst aber nicht so sehr an dem schönen Ausblick als an unseren Kindern interessiert. Ständig sind Paul und Tobias umringt von den Schlitzaugen und werden fotografiert. Als dann aber eine Chinesin Tobias auf den Arm 
nimmt um sich mit ihm fotografieren zu lassen, ist der Bann gebrochen. 


Auf der einen Seite wird Uwe mit Tobias umringt und ständig machen 
Chinesen Fotos gemeinsam mit Tobias, auf der anderen Seite des Raumes werden Paul und ich von 
den Asiaten belagert. Paul steht schon da wie ein Model und grinst, wenn die Kameras blitzen und die Chinesen haben eine riesen Freude. Abwechselnd stellen sie sich neben Paul und lassen sich mit ihm ablichten. Eigentlich sollten wir das nächste Mal einen Stand aufmachen und Geld dafür verlangen :-)

Da wir nun alle doch schon etwas müde vom langen Spazieren sind, beschließen wir uns bis zur Busstation mit dem Taxi chauffieren zu lassen. Leider kommen wir kurz nach 17 h an und der Bus fährt nur jede volle Stunde. So warten wir in einem Starbucks auf den Bus um 18 h, der leider um 10 nach 6 immer noch nicht da ist.  Nach einem Anruf im Racquet-Club erfahren wir, dass die einzige Ausnahme bei den Busintervallen natürlich der Bus am Sonntag um 18 Uhr ist. 100 Punkte für den Kandidaten!!! Also bestellen wir uns noch ein Taxi und lassen uns heimchauffieren. 

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